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Liebe Leserin, lieber Leser,

Europa ist nach rechts gerückt – und dies nicht erst mit der Europawahl Anfang Juni. Am 14. Mai 2024 fasste der EU-Ministerrat den endgültigen Beschluss für die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS), eines der wohl umstrittensten europäischen Reformpakete.

Niedergeschrieben auf stolzen 1362 Seiten rütteln dessen zehn Rechtsakte nicht nur an den Grundfesten des europäischen Flüchtlingsschutzes. Sie kratzen auch am europäischen Wertekonsens selbst. Asylverfahren in EU-Außengrenzlagern – auch für Familien –, fehlender Zugang zu dringend benötigtem rechtlichen Beistand, die Möglichkeit der Abschiebung von Schutzsuchenden in Staaten, deren brutales Vorgehen gegenüber Geflüchteten ausführlich dokumentiert ist: Es ist zu bezweifeln, dass Maßnahmen wie diese das proklamierte Ziel eines „gerechteren und effizienteren Rahmen[s] für die Registrierung und die Bearbeitung von Asylanträgen“ erfüllen werden. Den Rechtsruck haben sie zudem nicht verhindert.

Die vielbeschworene Brandmauer gegen Rechts kann nur auf Grundlage von Glaubwürdigkeit im Eintreten für die Würde des Menschen erbaut werden. Die weltpolitischen Krisen und Kriege verdichten sich; damit einhergehende Verlust- und Abstiegsängste sind allgegenwärtig.

Es kann jedoch nicht darum gehen, dieser Weltlage hinterherzulaufen – und dabei auf einer Klaviatur des Rechtspopulismus zu spielen. Unser politisches Handeln muss darauf gerichtet sein, die Umsetzungsfolgen der GEAS-Beschlüsse proaktiv und besonnen auf deutscher Ebene vorzudenken, weiterzudenken und zu gestalten – auch und gerade mit Blick auf diejenigen Menschen, die bei uns Schutz suchen, da sie (noch) an das menschenrechtliche Versprechen der EU glauben. 


Es grüßen Sie herzlich

 

Dr. Konstanze Jüngling
Fachbereichsleiterin
Fachbereich Migration und Menschenrechte

 

Regina Pilz
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Fachbereich Migration und Menschenrechte

  

Die nächsten Veranstaltungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Mittendrin

Liebe Freundinnen und Freunde der Akademie,

vielleicht haben Sie oben schon gestutzt. Getäuscht aber haben Sie sich nicht: Unser Newsletter trägt ab dieser Ausgabe ein neues Kleid. Und wenn Sie zusätzlich auf unsere unsere Website schauen: Auch sie hat sich nach sieben Jahren neu gewandet.

Wir haben dem Internet-Auftritt der Akademie nicht nur eine neue Optik verpasst, eine – wie wir meinen – elegantere als bisher. Wir haben die Website auch Ihren gewandelten Lesegewohnheiten angepasst: Auf Handy und Tablet lässt sie sich bequemer nutzen als die alte.

Auch können wir mit der neuen Startseite aktueller werden als bisher. Die „hüpfenden Kacheln“ dort geben uns mehr Möglichkeiten, wechselnde Ankündigungen und interessante Tagungsberichte, dazu Videos, Podcasts, Stellenanzeigen und vieles andere in auffälliger Weise zu präsentieren. Wir werden, kurz gesagt, beweglicher.

Nicht zuletzt können wir unsere Social-Media-Kanäle künftig leichter einbinden – eine Frage, die sich vor sieben Jahren praktisch noch gar nicht gestellt hat.

Wir hoffen, dass Ihnen die neue Website zusagt. Wir hoffen auch, dass wir zum Start – der erste Eindruck zählt bekanntlich – die allermeisten der größeren und kleineren Fehler korrigieren konnten, die bei einem so aufwändigen Projekt zwangsläufig anfallen. Auf jeden Fall arbeiten wir weiter dran. Manches, vor allem die Mediathek, unser Archiv, ist der Überfülle des Materials wegen sowieso noch nicht fertig.

Wie auch immer: wenn Ihnen etwas auf-, miss- oder gar gefällt, schreiben Sie uns. Wir freuen uns über jeden Beitrag! (Susanne Bair und Paul Kreiner)

Aktuelles aus der Akademie

 
19.06.2024
Künstliche Intelligenz drängt in alle Bereiche des Lebens vor. Haben Ethik und Religion bei Weiterentwicklung und Anwendung etwas zu sagen?
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17.06.2024
Der „AI-Act" der EU ist der weltweit erste Versuch, den Einsatz der Künstlichen Intelligenz zu regulieren. Wir haben nachgefragt: Was bringt er?
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17.06.2024
Kann man sich künstlerisch dem Leid annähern, das sexualisierter Missbrauch durch Kleriker bei Kindern ausgelöst hat? Eine Ausstellung ist auf Tour.
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17.06.2024
Welche Sprache spricht die Theologie? Wie sprechen die, die sie vertreten? Was hat das mit Popkultur zu tun? Ein Treffen junger Wissenschaftler:innen.
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04.06.2024
Religion und Demokratie brauchen sich wechselseitig. Wie aber kann das Potential der Religionen für die Demokratie definiert und fruchtbar werden?
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Ökumene 2024...

„In der weltweiten Ökumene sind wir gemeinsam Teil des einen Christus-Teams – mit verschie-denen Fan-Gemeinschaften: hier der FC Rom, dort Fortuna Wittenberg."

Der Sportbeauftragte der EKD, Präses Dr. Thorsten Latzel (Evangelische Kirche im Rheinland), beim  Eröffnungsgottesdienst zur Fußball-EM in München.

 

...fußballerisch erklärt

„Es wird viele Enttäuschungen bei dieser Europameisterschaft geben. Am Ende gewinnt nur eine Mannschaft. Aber wir hoffen und wünschen uns, dass vor allem die Freude am Spiel und an der Gemeinschaft überwiegt.“

Der Sportbischof in der Deutschen Bischofskonferenz, Stefan Oster (Passau), beim selben Anlass. Natürlich ganz streng auf den Fußball bezogen.

  

 
 
 

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