| Stefanie Jebram | Teilhabe und Soziales
Gegen Extremismus und Rassismus

Mit der Akademie in den Schulen

Das bundesweite Projekt „RespACT – Vielfalt stärken. Haltung zeigen“ will Jugendliche in ihrer Haltung gegen Extremismus und Rassismus stärken.

Von Stefanie Jebram

Rassismus ist Alltag in Deutschland. Laut der im Mai 2022 vorgestellten Auftaktstudie zum Nationalen Diskriminierungs-und Rassismusmonitor (NaDiRa) hat mehr als ein Fünftel der Gesamtbevölkerung selbst schon einmal Rassismus erfahren; fast 50 Prozent kamen indirekt damit in Berührung, zum Beispiel als Zeugen eines rassistischen Vorfalls. Fast jede zweite Person betrachtet Kritik an Rassismus als Einschränkung der Meinungsfreiheit; gleichzeitig sind knapp 70 Prozent bereit, Rassismus entgegenzutreten – überdurchschnittlich stark ausgeprägt ist die Engagementbereitschaft in der Altersgruppe der 14- bis 25jährigen, bei denen sich auch die höchste Quote von Menschen mit direkter Rassismuserfahrung ausmachen lässt.

Wie nun wollen wir umgehen mit dieser Realität und den Potenzialen der jungen Generation?

In Kooperation mit der Fachstelle Extremismusdistanzierung (FEX) des Demokratiezentrums Baden-Württemberg und dem „Team Demokratie“ setzen wir uns im Rahmen des RespACT-Projekts gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern mit der Wirkmächtigkeit des Rassismus in unserer Gesellschaft auseinander. Auf der Grundlage einer gemeinsam erarbeiteten Definition von Rassismus, die eine historische Kontextualisierung ermöglicht, sollen die jungen Menschen in Bezug auf Vorurteile, Stereotype und Alltags-Rassismus in der Sprache sensibilisiert werden. Anhand von Beispielbildern werden das Erkennen von Rassismus trainiert und Grundlagen für eine Stärkung der eigenen Handlungsfähigkeit im Engagement gegen diese Form der Diskriminierung geschaffen. Der Workshop heißt „Anders.Als.Wir“ und wird in der Regel dreistündig durchgeführt. Seit Beginn des Jahres ist er Teil des Angebots-Spektrums von RespACT. Erste positive Umsetzungserfahrungen in Schulklassen gemeinsam mit der FEX gibt es bereits.

Ebenfalls neu bei RespACT ist der Workshop „Zeichen.Setzen! Diversität in unserer Gesellschaft“ – auch er wird in Kooperation mit der FEX und dem „Team Demokratie“ im Rahmen des Bundesprogramms „Respekt-Coaches“ angeboten. Der in Modulen aufgebaute Kurs für Schüler:innen ab circa 13 Jahren thematisiert die Vielfalt als positives Merkmal unserer Gesellschaft; er setzt sich aber gleichermaßen auch mit Benachteiligung und Diskriminierung auseinander – Empathietraining und Perspektivwechsel sind dabei wesentliche Bausteine.

Das bundesweite Projekt „RespACT – Vielfalt stärken. Haltung zeigen“ findet im Rahmen des geförderten Bundesprogramms „Respekt Coaches“ statt und wird von der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungsträger (AKSB) koordiniert. im Rahmen des Bundesprogramms „Respekt Coaches“ stattfindet und von der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungsträger (AKSB) koordiniert wird. Es widmet sich dem Ziel, Jugendliche durch politische Bildung gegen unterschiedliche Formen des Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu stärken. Im Mittelpunkt steht bei RespACT die Zusammenarbeit von politischer Bildung, Jugendsozialarbeit (Respekt Coaches/Jugendmigrationsdienste) und Schule (Schulsozialarbeit, Lehrer:innen). Die Netzwerkstelle für Baden-Württemberg ist seit Februar 2022 an der Akademie angesiedelt.

 

 

 

Kooperations-Auftakt: Derya Şahan von der Fachstelle Extremismusdistanzierung und Stefanie Jebram, RespACT-Projekt an der Akademie, nach der ersten gemeinsamen Umsetzung