| Kirche und Gesellschaft

Gutes Gesprächsklima

Der Leiterkreis der Katholischen Akademien Deutschlands hat sich im Februar in Stuttgart getroffen. Der Fokus: Wie können die Akademien die sozial-ökologische Transformation begleiten?

Von Miriam Hesse

Ökonomie und Ökologie sind kein Widerspruch - diese Annahme mit Leben zu füllen und in die gesellschaftliche Realität zu übersetzen sei aktuell die größte und dringlichste Aufgabe, sagte Johannes Wallacher, Professor für Sozialwissenschaften und Wirtschaftsethik an der Hochschule für Philosophie München und Mitglied der Sachverständigengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“ der Deutschen Bischofskonferez, bei der Frühjahrstagung des Leiterkreises der Katholische Akademien in Stuttgart. Für das Gelingen des Wandels zum Wohle des Klimaschutzes und letztlich der Zukunft dieses Planeten werde auch eine neue Kultur der Genügsamkeit vonnöten sein, betonte Wallacher. Auch die kirchlichen Akademien könnten dazu beitragen, die Vermittlung dieser Transformation mit Klimagesprächen und einem guten Gesprächsklima, das den Austausch fördert, zu begleiten.

Herkules-Aufgabe für die Autobauer

Nichts weniger als vor einer Herkules-Aufgabe sieht sich der Verband der Automobilindustrie aktuell, wie Jürgen Mindel sagte, der als Geschäftsführer für die komplett neu ausgerichtete Kommunikation des Verbandes zuständig ist. Auch er warnte davor, Wachstum und Klimaschutz in den öffentlichen Debatten gegeneinander auszuspielen und plädierte für „ganzheitliche Lösungsansätze“: „Wir werden in den kommenden Monaten verstärkt den Dialog mit den Umweltverbänden suchen.“

Zu einer verantwortungsvoll-nachhaltigen Lebensweise gebe es keine Alternative, betonte Bischof Gebhard Fürst bei dem Treffen. Die Bewahrung der Schöpfung als Auftrag der Kirche ergebe sich aus den Grundlagen des christlichen Glaubens, sagte er nach dem gemeinsamen Gottesdienst in Sankt Antonius: „Wir können nicht an Gott als Schöpfer der Welt glauben und zugleich unsere Mitwelt, die Natur, die Umwelt, das Klima zugrunde richten.“

Der Großteil der LeiterInnen der Akademien traf sich zur Frühjahrstagung in Stuttgart-Hohenheim tatsächlich in Präsenz.
Bischof Gebhard Fürst und Direktorin Verena Wodtke-Werner auf dem Podium bei der Frühjahrskonferenz der Akademie-LeiterInnen
Jürgen Mindel, Geschäftsführer beim Verband der Automobilindustrie, war aus Berlin angereist.