| Thomas König | Teilhabe und Soziales
Messe/Kongress

Premiere im Süden: Leben und Tod

In Bremen seit Jahren etabliert, fand die gar nicht düstere „Messe Leben und Tod“ zum ersten Mal im deutschen Südwesten statt. Mehr als 1800 Besucher kamen zum vielfältigen Kongress nach Freiburg.

 

Von Thomas König

Messekongress zu einem ungewöhnlichen Thema

Messen gibt es für Computer und Baumaschinen, für Ernährung, Wein und Mode und sonst noch für tausend Sachen dieser Welt. Aber eine Messe – hier nicht im Sinne eines Gottesdienstes – für die letzten Dinge des Lebens? Das gibt es in Bremen schon seit vielen Jahren, und nachdem auch der Süden der Republik immer wieder Bedarf angemahnt hatte, fanden die von der Messe Bremen erdachte Ausstellung und der dazugehörige Kongress zum ersten Mal am 21. und 22. Oktober 2022 auch in Freiburg statt. Im Beirat der „Leben und Tod“ ist auch die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart vertreten, ebenso wie alle anderen kirchlichen Akademien in Baden-Württemberg, sowie natürlich Caritas und Diakonie, Hospiz- und PalliativVerband und andere mehr. Geplant war die Veranstaltung schon für 2020; nach der Pandemiepause konnte sie nun endlich stattfinden.

Der Schwerpunkt in diesem Jahr war die hospizliche und palliative Sorge für schwerstkranke, sterbende und trauernde Kinder. Schon die Frage „Gibt es im Himmel Eiscreme?“, die auf den Messeplakaten zu lesen war, deutete darauf hin, dass es sich bei aller Schwere des Themas mitnichten um eine traurige Veranstaltung handelte. Austausch, Gespräche, ein Forum für alle in der Hospiz-Arbeit Engagierten, für Bestattungskultur ebenso wie für Palliative Care oder Trauerbegleitung, all das fand in einer hellen, warmen und freundlichen Atmosphäre statt. „Wir sind überwältigt von diesem guten Start“, sagte Projektleiterin Meike Wengler: „Die Resonanz der Teilnehmenden war durchweg positiv, viele von ihnen sind extra aus der Schweiz angereist.“

 

Ein umfangreiches Kongressprogramm

In den beiden Tagen bot der Fachkongress 40 Vorträge, offene für alle ebenso wie solche mit fachlichem Schwerpunkt; hinzu kamen 15 Workshops. Die Themen waren breit gefächert: von der niedrigschwelligen Suizidprävention über die Arbeit eines Klinikclowns auf der Kinderstation; vom Trauerprozess in Familien und bei Kindern bis hin zu deren Todesverständnis. Darüber hinaus beispielsweise: Wie spricht man über Tod und Trauer mit Menschen, die mit Behinderungen leben? Wie geht man mit der Trauer um ein Sternenkind um? Einer der letzten Vorträge zu Hospizarbeit und Palliative Care trug den Titel: „Unseren Tagen mehr Leben.“ Dieses Motto mochte das Ziel der Messe vorgeben und Mutmacher für ein zuversichtliches und gelingendes Leben sein.

 

Ausblick 2023

Wer bei der „Leben und Tod" in Freiburg nicht dabei sein konnte, hat im kommenden Jahr vom 20. bis 21. Oktober 2023 wieder die Möglichkeit dazu. Bis dahin gibt es das Kongressprogramm als On-Demand-Paket für 59 Euro noch bis zum 16. April 2023 mit Zugriff auf die Beiträge, abrufbar hier.

Veranstaltungsplakat.