Warum Frauenbewegungen in Vergessenheit geraten oder auch nicht

Die Rolle von aktivem Gedenken und Medien

20. März 2018

Stuttgart-Hohenheim

Kurzbeschreibung

Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Susanne Kinnebrock (Augsburg) im Rahmen der Fachtagung "Verzicht auf Traditionsstiftung und Erinnerungsarbeit?"

200 Jahre Karl Marx, 100 Jahre Novemberrevolution oder 50 Jahre 1968: Die Massemedien werden sich auch dieses Jahr überschlagen mit Beiträgen, die das Gedenken an zentrale Figuren und Prozesse der deutschen Geschichte wachhalten. Wichtige historische Ereignisse der Frauenbewegung - wie 125 Jahre "Die Frau", 100 Jahre Frauenwahlrecht oder 50 Jahre Tomatenwurf - werden mutmaßlich deutlich weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie sind im hiesigen kollektiven Gedächtnis weniger fest verankert.
Im Vortrag wird dargelegt, was das kollektive Gedächtnis auszeichnet, welche Inhalte darin bevorzugt bewahrt werden und vor allem welche Rolle Medien dabei spielen. Denn es sind die Massenmedien, die immer wieder Öffentlichkeit für gesellschaftliche Themen herstellen, bestimmte Aspekte der Vergangenheit reaktualisieren, andere dafür aber ausblenden. Dabei orientieren sich Massenmedien weniger an der historischen Bedeutsamkeit bestimmter Figuren und Prozesse, sondern vor allem an aktuellen Relevanzstrukturen und grundlegenden Medienlogiken. Wie das genau funktioniert ,wird anhand einiger Fallbeispiele aus der ersten deutschen Frauenbewegung illustriert. Dabei wird aufgezeigt, wie eine bewusste Erinnerungsarbeit und ein frühzeitiger "Gedenkaktivismus" mediale Darstellungen und kollektives Gedächtnis beeinflussen können.

Anschließend kleiner Imbiss.
Verantwortlich
Dr. des. Johannes Kuber

Fachbereichsleiter

Preise & Anmeldung

- inklusive Imbiss: € 10,00

Ermässigt

- inklusive Imbiss: € 5,00



Anfahrt

Tagungszentrum Hohenheim
Paracelsusstraße 91
70599 Stuttgart-Hohenheim